Tiere vor der Kamera sind immer ein besonderer Moment. Sie sind meistens nicht gewillt so lange zu warten, bis der richtige Ausschnitt und vor allem die Schärfe optimal eingestellt ist. Und je kleiner die Wesen sind, desto geringer ist die Schärfentiefe und die Wahrscheinlichkeit ein scharfes Foto zu schaffen umso schwerer. Für so kleine Objekte wie Ameisen ist ein Makroobjektiv Voraussetzung, das wie ein Vergrößerungsglas wirkt. Das soziale Verhalten der Tierchen kann man damit schön beobachten auch ohne zu fotografieren.
Bei Tieren muss man viel Geduld und Glück haben. Ameisen sind zwar nicht so gefährlich wie Löwen oder Bären in freier Wildbahn, aber umso flinker. Unsere Erfahrung hat uns gelehrt, dass sie kaum mit der Kamera zu verfolgen sind. Ihre Wege sind nicht wirklich vorhersehbar und wenn sie im Anmarsch sind, sind sie so schnell wieder weg wie sie gekommen sind. Unsere Strategie gegen soviel Geschwindigkeit ist Ruhe. Mit dem Objektiv haben wir einen festen Punkt an einer interessanten Stelle der Ameisenkolonie anvisiert und dann gewartet. Irgendwann läuft so ein kleines Tierchen genau dort vorbei. Und mit viel Glück, verweilt es dort ein paar Sekunden, trifft einen Verwandten oder Bekannten, begrüßt sich kurz oder macht Körperpflege. Grob geschätzt kommen auf ca. 500 Bilder 10 Treffer, also eine Quote 1:50 – je nach Tagesform vom Fotografen und Modell.
Wenn ein Foto dann gelingt, erkennt man die Schönheit und Grazilität der Tiere. Sie sind die reinsten Kletterkünstler. Ihre Gelenke sind so art „kugelgelagert“, unglaublich beweglich und die vielen kleinen Wiederhaken an den Beinen sind die optimalen „Steigeisen“. Aber staunt selbst über die Bilder der roten Waldameisen, die uns gelungen sind.
Ausführlichere allgemeine Informationen zu Ameisen findet ihr bei Wikipedia.