Zu Gast bei Anna und Thade auf der Freyburger Alpe


Wikipedia hat uns mit seinem neuesten Wettbewerb zum „Immateriellen Kulturerbe“ neue Türen geöffnet. Das Thema ist so vielfältig und hat uns diesmal auf die Freyburger Alpe zu Anna und Thade geführt. Sie liegt im schönen Lochbachtal in der Nähe von Obermaiselstein im Allgäu. Seit 2023 bewirtschaften die Beiden die Alpe und zählen mit Alpflächen bis 1.680 m zur hochalpinen Landwirtschaft. Für Max, dem gemeinsamen Sohn, ist die Alpe ein kleines Paradies. Seine Spielsachen sind die Werkzeuge im Miniaturformat eines zukünftigen Älplers. Während um ihn herum die Gastwirtschaft brummt, schöpft Max seelenruhig Wasser zum giessen für die Blumen aus dem Wassertrog vor der Hütte.

Eine Wanderung oder Mountain-Bike Tour zur Freyburger Alpe lohnt sich auf alle Fälle. Die Aussicht auf das Rubihorn ist umwerfend, Annas liebevoll dekorierten und leckeren Brotzeiten und ihre selbstgebackener Kuchen sind unbedingt einen Besuch wert.

Wir sind extra im Herbst ins Allgäu gefahren, um den bevorstehenden Almabtrieb fotografisch einzufangen, da dann die Tiere zur Feier des Tages schön geschmückt werden. Besonders die Handwerkstechnik des Kranzbindens, die Anfertigung des Blumenschmuckes für die Kühe wollten wir dokumentieren.

Anna hatte uns eingeladen zwei Tage vor dem Almabtrieb zu kommen. Der nächste Tag war reserviert für das Anbringen der schönen großen Glocken an die Kühe. Und am Tag des Almabtriebs schmücken sich die Älpler selbst und machen sich zu einer festgelegten Zeit auf den Weg ins Tal. Bei mehreren Alpen aus dem Lochbachtal muss der Abtrieb gut koordiniert werden, damit dann unten bei der Ankunft kein Stau entsteht. Das könnte gefährlich für Mensch und Tier werden.

Bei einem heftigen Wintereinbruch eine Woche davor, war leider ein Tier ums Leben gekommen. Das bedeutete, dass Anna nur ein Schild mit dem Namen der Alpe schmücken durfte, anstatt des aufwändigen Kopf- und Bauchschmuckes für die Kranzkuh und den Hornschmuck für die anderen Tiere. Das hatte aber den Vorteil, dass wir sehr entspannt fotografieren und auch mit Anna und Thade plaudern konnten. Wir hoffen die Bilder zeigen einen kleinen Einblick in die Arbeit auf so einer Alpe.

Vielen Dank Anna, Thadde und Max für die herzliche Gastfreundschaft, das leckere Essen und alles Gute für die nächste Saison!